Sofortkontakt zur Kanzlei
Sie benötigen eine kompetente Rechtsberatung? Sprechen Sie mit Ihren Rechtsanwälten in Siegen.
Telefon +49 271 236480
E-Mail-Kontakt siegen@romuender.com
Aktuelles
Juristische Fachbeiträge von Romünder & Kollegen
 

Erbrecht Verzicht auf Wohnungsrecht stellt grundsätzlich Schenkung dar

BGH, Urt. v. 20.10.2020 − X ZR 7/20

Der Verzicht auf ein dingliches Wohnungsrecht stellt nach einem Urteil des Bundesgerichtshofs (BGH) grundsätzlich auch dann eine Zuwendung aus dem Vermögen des Wohnungsberechtigten dar, wenn dieser im Zeitpunkt des Verzichts an der Ausübung des Rechts dauerhaft gehindert ist.

Der Entscheidung lag der nicht seltene Fall zu Grunde, dass der Übergeber einer Immobilie sich ein Wohnungsrecht vorbehält, das er aufgrund Umzug in ein Pflegeheim dauerhaft nicht mehr nutzen konnte. Verzichtet der Wohnungsberechtigte auf das Recht, handelt es sich hierbei nach dem BGH um eine Schenkung. Welchen wirtschaftlichen Wert die aufgegebene Rechtsposition für den Verzichtenden habe, sei grundsätzlich unerheblich. Daher sei auch nicht entscheidend, dass der Berechtigte das Wohnungsrecht dauerhaft nicht mehr nutzen könne. Im Streitfall konnte der Sozialhilfeträger, der finanzielle Leistungen an den Pflegebedürftigen erbrachte, die Schenkung zurückfordern. Maßgeblich ist dabei der Wert, den die Zuwendung für den Beschenkten hatte. Dies war die Wertsteigerung der Immobilie durch den Wegfall des Wohnungsrechts.

Praxishinweis: In der Praxis wird häufig nicht bedacht, dass die Einräumung oder Aufgabe von Rechtspositionen Schenkungen darstellen können mit (erheblichen) rechtlichen und steuerlichen Auswirkungen. Derartige Schritte sind daher nach rechtlicher Prüfung gut zu überlegen. Zur Vermeidung von unerwünschten Folgen können im Einzelfall rechtliche Gestaltungen hilfreich sein, wie etwa eine Regelung im Übergabevertrag, dass ein Wohnungsrecht im Falle dauerhafter Pflegebedürftigkeit endet.


Ein Fachbeitrag aus dem DIRO-Netzwerk

Beitrag veröffentlicht am
19. August 2021

Diesen Beitrag teilen

07.11.2025

Keine Inflationsausgleichsprämie für Langzeiterkrankte

Das Landesarbeitsgericht Baden-Württemberg hat in einer Entscheidung vom 14.08.2024 zu Az. 10 SA 4/24 entschieden, dass es zulässig ist, eine Inflationsausgleichsprämie nur an solche Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer auszuzahlen, die auch Entgeltzahlungen in dem betreffenden Kalenderjahr erhalten haben.

Beitrag lesen
07.11.2025

Sturz in der Büroküche: Arbeitsunfall?

Das Bundessozialgericht hat sich mit der Frage befasst (Urteil vom 24.09.2025, Az. B 2 U 11/23 R), ob der Sturz einer Verwaltungsangestellten in der Büroküche, als sie sich einen Kaffee holen wollte, als Arbeitsunfall einzustufen ist.

Beitrag lesen
07.11.2025

Kein Schadenersatz gegen die Bank nach Identitätsbetrug

Das Landgericht Frankenthal hat in einem Urteil vom 24.10.2024 zu Az. 7 O 154/24 entschieden, dass ein Schadenersatz wegen einer Überweisung nach Identitätsbetrug gegen die Bank nur dann in Betracht kommt, wenn die Bank die Täuschung auch hätte bemerken müssen.

Beitrag lesen